Im Rahmen der Hessischen Gemeindereform wurden zum 1. Januar 1972 elf Gemeinden (die heutigen Stadtteile Bebras) mit der Kernstadt zusammengeschlossen.
Das Erhalten und Bewahren der dörflichen Strukturen der Stadtteile tragen heute zum positiven Gesamtbild Bebras bei. Als Teile der Gesamtstadt legen die Stadtteile Wert auf die Erhaltung ihres typischen Charakters.
Asmushausen
Asmushausen liegt beiderseitig der Bundesstraße 27 (5 km nordostwärts von Bebra) in einem der fünf Seitentäler – dem Bebratal. Die älteste Überlieferung von Asmushausen ist an eine Urkunde der Benediktinerpropstei St. Johannis bei Hersfeld gebunden, die zwischen 1012-1024 vom Abt Arnold von Hersfeld gegründet wurde und sich im Laufe der Jahre reichen Grundbesitz und manche Rechte in den Orten der umliegenden Gegend zu verschaffen wusste.
Im Stadtteil Asmushausen steht ein unbeheiztes Schwimmbecken zur Verfügung. Es wurde bereits in den 60er Jahren erbaut und später mit einer Folie versehen. Das Bad ist in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte bzw. Ende August geöffnet. In familiärer Umgebung kann man hier ungestört den Sonnenschein genießen. Im Frühjahr 2003 hat sich ein Förderverein gegründet, der das Bad ab der Saison 2003 in eigener Regie betreibt.
Blankenheim
Blankenheim verdankt seine erste Nennung einer Urkunde aus dem Bestand der Reichsabtei Bad Hersfeld aus den Jahren 1180-1200. Damit wird schon symbolhaft deutlich, dass beide, Dorf und Kirche, einander bedingen. 1220 verlegt der Hersfelder Abt Siegfried das von ihm gegründete Frauenkloster zu Aua im Geistal nach Blankenheim, wohl um dem landgräflichen Streben nach Ausdehnung entgegenzuwirken. Auf das gesamte Kirchengut, sprich Kloster mit den Besitzungen in Blankenheim und in verschiedenen Dörfern ringsum, kann der Landgraf erst seit der Einführung der Reformation (1516/27) zurückgreifen. Von da an erhalten die Klosteranlagen und der große Wirtschaftshof den Status eines Vogtes und später den einer Domäne.
Braunhausen
Die Gründer des Fleckens Braunhausen müssen kluge Leute gewesen sein, wenn man den Standort ihrer Niederlassung betrachtet. Wie ein Feldhuhn sich bei Gefahr an den Boden drückt, so schmiegen sich ihre ersten Häuser und Höfe um die Kirche in einer Mulde. 1252 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.
Breitenbach
Breitenbach an der Fulda liegt seit alters her an einem strategisch wichtigen Punkt in der Landschaft am Fuldaknie. Das wussten auch schon die Berater des Königs und späteren Kaisers Heinrich IV. (1056-1106). Seinen Urkundenschreibern verdanken wir die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes aus dem Jahr 1074.
Schon im Mittelalter machte eine Furt ungefähr 50 Meter stromabwärts der heutigen Fuldabrücke Breitenbach zu einem wichtigen Punkt zum Überqueren des Flusses. Ab 1494 wurde das Überwinden der Fulda durch den Bau einer Holzbrücke erleichtert. Die günstige Lage an der Fulda veranlasste später die hessischen Landgrafen, hier eine Zollstation einzurichten.
Iba
Der Bebraer Stadtteil Iba liegt im südlichen Teil des Richelsdorfer Gebirge am Oberlauf des Ibabaches, der zwischen Weiterode und Ronshausen in die Ulfe mündet. Die ältesten Spuren der Besiedlung des Ibatales gehen bis in die Bronzezeit zurück. Das geht aus den zahlreichen Bodenfunden hervor, die in der Umgebung Ibas u.a. auf dem Mühlbergplateau, dem Schmiedsberg und an der „Dicken Eiche" (Naßländchen) gemacht wurden. Unter anderem fand man bei den Ausgrabungen bronzene Armspiralen, mehrere Armringe und Schmucknadeln. Die erste Erwähnung des Namens Iba als Ybach soll aus dem Jahre 1070 nachzuweisen sein, und zwar in einer Urkunde, die dem Kloster Blankenheim zugeschrieben wurde.
Imshausen
Inmitten der waldreichen Hügellandschaft zwischen den nordhessischen Städten Bebra und Sontra liegt das Dorf Imshausen. Heute ist es mit rund 200 Einwohnern einer der kleinsten Stadtteile Bebras. Imshausen wurde erstmals 1278 in einer Urkunde des nahen Klosters Cornberg erwähnt und war schon früh ein Adelsdorf. Durch einen Park gelangt man zum Herrenhaus mit seinen Seitengebäuden. Dieses war lange Zeit der Imshäuser Sitz der Familie von Trott zu Solz. Das Herrenhaus wurde 1791, zwei Jahre nach der Französischen Revolution, in deutlicher Anlehnung an den damals dominierenden französischen Baustil im Übergang vom Rokoko zum Klassizismus, von Rudolf von Trott zu Solz und seiner Frau Eleonore Christiane erbaut .
Der wohl bekannteste Bürger des Dorfes ist der Widerstandskämpfer Adam von Trott zu Solz. Nach dem gescheiterten Attentat und Umsturzversuch des 20. Juli 1944, bei dessen Gelingen Adam von Trott zu Solz als Staatssekretär im Auswärtigen Amt und als Verhandlungspartner für Friedensverhandlungen mit den Alliierten vorgesehen war, wurde er nach Aufdeckung der Verbindung der Gruppe um Claus Graf Schenk von Stauffenberg - mit dem er befreundet war, am 25.
Juli 1944 im Außenministerium verhaftet. Am 15. August 1944 wurde Adam von Trott durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee durch Erhängen hingerichtet.
Das Herrenhaus war von 1950-1995 Sitz der von Vera von Trott zu Solz gegründeten Kommunität Imshausen, die heute den Tannenhof oberhalb Imshausens bewohnt. Die Kommunität regte auch die Gründung der Stiftung Adam von Trott an, die heute das Herrenhaus und das benachbarte, durch den Ausbau einer ehemaligen Scheune entstandene Visser 't Hooft-Haus als Tagungs- und Begegnungsstätte nutzt.
Oberhalb Imshausens erinnert ein Gedenkkreuz an Adam von Trott zu Solz und die anderen am Attentat vom 20. Juli 1944 Beteiligten. Hier findet jeweils am 20. Juli eine Gedenkfeier statt.
Gilfershausen
Der Bebraer Stadtteil Gilfershausen liegt ca. 4 km östlich von der Kernstadt im Solzbachtal des nordhessischen Mittelgebirges auf einer Höhe von 230 bis 240 m über NN. Alte Fachwerkhäuser und massive Neubauten, Bauernhöfe mit Stallungen und moderne Wohnhäuser bilden den Ort. Heraus ragt die auf einer Anhöhe stehende historische Kirche (Turmunterbau und 2/3 des Kirchenschiffes sind romanischen Ursprungs). Gilfershausen fand seine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1239 als "Gilvershusen" durch das Kloster Hersfeld.
Im Jahr 2004 erlangte Gilfershausen Aufmerksamkeit über regionale Grenzen hinaus indem es am Wettkampf "Dolles Dorf" des Hessischen Rundfunks teilnahm und gewann.
Lüdersdorf
Süd-Westlich von Bebra, in einem Nebental der Fulda, liegt die Ortschaft Lüdersdorf. Eine kleine Gemeinde von eh und je, lag früher am "Ende der Welt". Das hieß aber nicht, dass "die Welt" von Lüdersdorf und seinen Menschen nichts wusste. Erstmals wird Lüdersdorf in einer Urkunde der Propstei Blankenheim vom 5. Dezember 1337 erwähnt, und heißt "Ludolfestorf". Vermutlich hieß der Gründer oder einstige Besitzer Ludolf. Es war das Dorf des Ludolf, kurz Ludolfes Dorf genannt.
Rautenhausen
Rautenhausen, diesseits der Wasserscheide zwischen Fulda und Werra liegend, wird durch den Cornberger Pass vom jenseitigen Kloster Bubenbach, später Cornberg genannt, getrennt.
Daher verdanken wir auch seine erste Nennung dem Urkundenbestand jenes Klosters. 1290 verkaufte ein Adeliger seine Güter an das Kloster Cornberg. War das Dorf doch so klein - Rautenhausen ist auch heute noch der kleineste Stadtteil Bebras - dennoch hat es seine eigene Kirche.
Solz
Um nach Solz zu gelangen, muss man sich bis auf die 400m über NN-Marke bewegen. Diese Tatsache hat den Volkmund sagen lassen: „Auf nach Solz, heimwärts rollt´s“.
Das Dorf wird erstmals 960 in einer Urkunde Königs Otto I. erwähnt, der nach einem Gerichtsurteil hier seinen ungetreuen Grafen gegen einen Zuverlässigen austauschen lässt. Bis zum heutigen Tag leben noch zwei Adelsfamilien in Solz: dies sind die Familien von Trott zu Solz und die Familie von Verschuer.
Weiterode
Weiterode ist das Dorf im Gleisdreieck, eingeschlossen von den Bahnstrecken Bebra-Eisenach, Bebra-Frankfurt und Frankfurt-Eisenach.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Weiterode eine rein bäuerliche Struktur. Erst mit dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke setzte eine Umschichtung ein. Sie ist eng verknüpft mit der Entwicklung des Bahnhofs Bebra zu einem zentralen Eisenbahnknotenpunkt.
In seinem Schatten veränderte das Dorf sein Bild. Die Einwohnerzahl stieg im Zeitraum von 95 Jahren von 755 im Jahr 1855 auf 2711 Einwohner im Jahr 1951. Im Zuge der Gebietsreform wurde Weiterode 1972 ein Stadtteil von Bebra. Die Zahl der Einwohner pendelte sich auf 2400 ein.
Mit einer Festwoche hat Weiterode vom 4. bis zum 12. August 2007 sein 950-jähriges Bestehen gefeiert: Bei der Ermittlung der Jahreszahl berufen sich die Organisatoren der Jubiläumsfeierlichkeiten auf eine Urkunde des Klosters Hersfeld vom 27. August 1057, in der Weiterode erstmals erwähnt wird. Der ursprüngliche Zeitpunkt der Dorfgründung ist nicht bestimmbar. Die Urkunde des Hersfelder Klosters hat ein ungewöhnliches Format. Das Dokument besagt, dass sich der Erzbischof Luitbold von Mainz mit dem Abt Meginher von Hersfeld über Synodalstreitigkeiten und einige in Anspruch genommene Kirchen und Zehnten vergleicht. Für die Ortsgeschichte von Weiterode ist dieses historische Schriftstück von großer Bedeutung.
Weiterode hat eine vielseitige Infrastruktur. Es gibt eine Anzahl von Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben. Den Gesundheitsbereich decken ein Arzt, ein Zahnarzt und eine Heilpraktikerin ab. Der Nachwuchs kann im Ort den Kindergarten und die Grundschule besuchen.
Kennzeichnend für Weiterode ist ein reges Vereinsleben, das viele Freizeit- und Hobbybereiche abdeckt.
Weitere Infos: www.weiterode.de
„Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums:
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete unter Mitfinanzierung des Landes Hessen.“